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Wir-Wettbewerb
Sieger: THW Marktheidenfeld // Die acht THW–Teile, die sich beteiligt haben, sind nachfolgend mit ihren Ergebnissen präsentiert.
Ergebnisse und Ziele
Die Förderung des Technischen Hilfswerkes und damit der Menschen in der Organisation ist der Grund für die Existenz der Helfervereinigungen. Besonders in außergewöhnlichen Zeiten, wie wir sie durch die Pandemie verursacht erleben, ist nicht nur der materielle Förderungsgrad von Bedeutung. Deshalb hat die THW-Landesvereinigung mit dem Wir-Wettbewerb versucht, einen Anstupser zu geben.
Wir haben die Erfahrung gemacht, dass die Bereitschaft, sich daran zu beteiligen, sehr gering gewesen ist. Sechs Ortsverbände, eine Regional-Jugend und eine Regionalstelle haben sich die Mühe gemacht, ihre Ideen beizutragen.
Das Schöne an den Beispielen ist, dass sie fast alle vom realen Handeln berichten. Der Wir-Gedanke ist – wenn auch nicht immer so benannt – in vielen Ortsebenen gefördert worden – es gab aber leider auch Ortsverbände und Fördervereine, die sich auf die Aussage „Wir können doch jetzt nichts tun, wir dürfen ja nicht“ zurückgezogen haben. Ihnen wollen wir mit der Erfahrung der Aktiven helfen, den Gedankenansatz zu verändern. Man kann auch etwas tun, wenn die gewohnten Rahmenbedingungen sich verändern.
Nicht alle Einsendungen beinhalten programmatisches Vorgehen. Trotzdem werden wir sie veröffentlichen, quasi als Erfahrungsberichte, die als Ermunterung zu eigenem Tun genutzt werden können.
Wir wissen alle nicht, was die Zukunft bringt. Aber wir wissen, dass es an uns liegt, was wir aus der jeweiligen Situation machen.
Siglinde Schneider-Fuchs
Stv. Landesvorsitzende
Nachfolgend die Orte, aus denen Meldungen kamen, mit den Inhalten bzw. den ergänzenden Dateien – benannt wird immer das THW:
THW Wörth
„…Natürlich sind wir digital über TEAMS und SKYPE mit den Aktiven verbunden. Ob Ausbildung oder Stammtisch, sind wir doch 2-3 mal pro Woche in Kontakt. Was mir aber besonders gefällt, dass in den Meetings der Rückblick auf bereits Geleistetes allen große Freude bereitet und damit auch wieder die „Althelfer“ in Erscheinung treten.
Es wird über alte und uralte Einsätze, Aktionen und Ausbildungen berichtet und es werden Bilder geteilt. So ist mittlerweile ein kleines Archiv entstanden – auch mit Bildern, die bisher kaum bekannt waren.
Es ist schön zu sehen, dass dies generationenübergreifend funktioniert. Auch junge Helfer berichten von Zeltlager und Grundausbildung.“
Thomas Heiss
THW Neumarkt
Das „WIR“ im THW
Wertschätzung
Ideen
Respekt
Helferinnen und Helfer in einer Katastrophenschutz Organisation erwarten natürlich, dass die eigene Einheit auf Situationen wie etwa eine Pandemie vorbereitet ist und zumindest Pläne in der Schublade hat.
Zurückblickend musste auch das THW feststellen, dass die Vorbereitungen auf eine solche Situation zu Beginn der Covid-Lage noch einige weiße Stellen aufgewiesen hat und elementare Frage in der Helferkommunikation nicht abschließend geklärt waren.
Die größte Verantwortung liegt in diesem Fall immer noch bei den Führungskräften und dem gesamten Team jedes Ortsverbandes. Sie müssen sich an den Vorgaben der Leitung orientieren. Jedoch in letzter Instanz liegt es an ihnen, die „richtige“ Entscheidung für die eigene Einheit zu treffen.
Im Ortsverband Neumarkt wurde aus diesem Grund in regelmäßigen online Abstimmungen von OV-Stab und TZ-Führung immer die Lage bewertet und eine offene Meinungsbildung gefördert. Vielerlei „Input“ aus allen Bereichen des täglichen Lebens mischte sich zeitweise mit Ratlosigkeit, da die Vorgaben von „oben“ auch laufend nachgebessert wurden und manchmal keine verlässliche Basis darstellten.
Ortsbeauftragter und Stellvertreter achteten bewusst immer auf eine einheitliche Sprache zum Schluss jeder Abstimmung, denn Alle Helferinnen und Helfer verlassen sich auf die Entscheidungen der Führungskräfte.
Neben eigenen Newslettern, Online Meetings und Abstimmungen ist das wohl wichtigste Werkzeug eines Ortsverbandes jederzeit ein offenes Ohr zu haben, die Meinungen der Helferinnen und Helfer zu respektieren und bei Problemen zu unterstützen.
Eine offene Kommunikation schafft Vertrauen und verbindet Menschen miteinander. Eigentlich eine Selbstverständlichkeit. Der Alltag zeigt jedoch, wir müssen noch mehr auf den Draht zu unseren Einsatzkräften achten und den Mensch in den Fokus unserer Arbeit stellen.
Benedikt Aurbach
#THW_Neumarkt_TEAM_TECHNIK_EHRENAMT
THW Marktredwitz
Das WIR zählt
In dem vergangenem Jahr war es für unsere Kameraden und Kameradinnen alles andere als leicht. Im Zuge des Lockdowns wurde das Leben wurde plötzlich runter gefahren und mit dem Leben auch das THW. Es war schwierig zu verstehen warum.
Warum darf ich nicht mehr ins THW? Warum darf keine Ausbildung mehr stattfinden? Warum darf ich meine Kameraden und Kameradinnen nicht mehr sehen?
Die Freude war groß, als der Inzidenzwert nach der ersten Welle gesunken ist und Ausbildungen wieder in Präsenz gehalten werden konnten. Die Zahlen stiegen zum Anfang der zweiten Welle schnell an und somit fiel auch ganz schnell der Dienst wieder aus. Bis auf weniger Ausnahmen und Einsätze, sahen sich die Helfer nicht mehr. Eine Aufgabe war es den Krisenstab der Feuerwehr im Landkreis Tirschenreuth zu unterstützen, dort übernahmen wir einige S-Funktionen. Ebenso war unser Fachberater täglich im Landratsamt Tirschenreuth, um dort mit Rat und Tat zur Seite zu stehen. Im Laufe des Einsatzes kamen immer mehr Aufgaben hinzu, so wie das Einrichten eines Lagers für Schutzausstattung und Transportfahrten für Schutzausstattung. So sahen sich einige Helfer ab und zu.
Doch was machen wir mit den Helfern, die nicht zum Einsatz kamen? Denn wir wollten das Risiko einer Ansteckung so klein wie möglich halten, aber niemand sollte sich ausgegrenzt fühlen.
Nach langer Suche nach Ideen, wie Telefonkonferenz, Hermine, WhatsApp, etc. Schließlich die Entscheidung - Wir veranstalten einen „virtuellen Stammtisch“ via Microsoft Teams. Der kam bei allen Helfern sehr gut an: man konnte sich sehen, man konnte sich hören, man konnte sich austauschen, vor allem aber – man konnte sein Gegenüber wieder lachen hören. Bei den Helfern aller Altersgruppen, kam das so gut an, dass wir uns entschlossen haben, auch die Dienste in diesem Format zu halten.
Der theoretische Teil des Dienstes stellte kein Problem dar, da man eine Präsentation ohne weiteres übertragen kann. Doch nun stellte sich die Frage, wie bringen wir den Helfern den praktischen Teil nahe? Auch dafür wurde eine Lösung gefunden, mit Hilfe von Laptop, Handy, Bluetooth-Kopfhörer und zwei Helfern zum Filmen und Vorführen der Geräte gelang es dem Ausbilder sehr gut, die Geräte den Helfern nahe zu bringen. Um die Helfer dabei natürlich auch etwas zu fordern und vor allem einzubinden, sollten sie dem Ausbilder-Team sagen, welcher Schritt als nächstes gemacht werden muss. Wie bei den Hebekissen, welcher Schlauch an welches Kissen oder wie schließt man die Flasche an. Ebenfalls wurden Nahaufnahmen von diversen Geräten gemacht, so nah, dass man nicht auf Anhieb erkennen konnte was es ist. Diese Bilder wurden in Hermine verschickt und die Helfer konnten so ihr Wissen unter Beweis stellen.
Unsere Helfer waren sehr motiviert bei der Sache und wünschen sich mehrere solcher Dienste, aber vor allem den „virtuellen Stammtisch“. Denn das ist das, was am meisten fehlt – das Zusammensein.
Fazit: Das persönliche Zusammensein, Reden und Lachen fehlt, aber der „virtuelle Stammtisch“ ist für die besondere Zeit eine gute Lösung, denn so ist man verbunden.
Lisa Eckstein
THW Marktheidenfeld
Wie geht das mit dem WIR? Für mich hat das vergangene Jahr gezeigt: WIR, das ist nicht nur das THW, die Katastrophenschutzbehörde des Bundes, sondern die Kameradinnen und Kameraden, die man (trotz dass man sich persönlich weniger gesehen hat), doch besser kennenlernt.
Vor der Pandemie haben sich die Kontakte doch sehr auf den Dienstalltag im THW beschränkt. Während des ersten Lockdowns habe ich dann private Schicksale mitbekommen, weil die Kameradinnen und Kameraden über ihre Probleme, welche durch die Krise entstanden sind, gesprochen haben. Wir haben auf einmal über Existenzängste geredet, da der kleine Laden, in dem eine Kameradin arbeitet, keinen Umsatz mehr macht und zu schließen drohte.
Andere erzählten von der schwierigen Situation zuhause, Homeoffice, beide Kinder im Homeschooling (da wir im Grenzgebiet zu Baden-Württemberg liegen, gehen auch viele Kinder dort zur Schule, was mit unterschiedlichen Regelungen die Sache nicht einfacher macht),
während man sogar noch die Zeit findet, für das THW und somit für uns alle Schutzmaterial aus dem Zentrallager bei München zu transportieren.
Ich spreche stellvertretend für unseren Ortsverband: Nicht nur das THW ist vermehrt in den Fokus der Öffentlichkeit gerückt. Wir haben gemerkt, warum wir beim THW aktiv sind und was Kameradschaft, gerade in Krisenzeiten, ausmacht.
Dass es trotzdem keine einfache Zeit war und ist, versteht sich von selbst. Stufenkonzepte weitergeben, regionale Gefährdungslagen beurteilen – es ist mitunter schwierig, bei Jedem dafür Verständnis zu bekommen.
Seit etwa einem Jahr versenden wir regelmäßig unseren Newsletter. Anfangs war er gedacht, um unsere Helferinnen und Helfer über aktuelle Geschehnisse im Ortsverband auf dem Laufenden zu halten, selbst, wenn sie nicht die Zeit haben, jede Woche zu unseren Treffen zu kommen.
Natürlich war der Newsletter in den Lockdowns das Maß aller Dinge, ein voller Erfolg. Wir haben tolle Rückmeldungen bekommen, ich bekomme viele Informationen, wann und wo etwas stattfindet, und ob ich gerne dazukommen und etwas darüber berichten möchte (wenn in Präsenzform).
Mittlerweile wird der Newsletter nicht nur an die Helferschaft geschickt, auch an unsere örtlichen Politiker, die Regionalstelle für Berichterstattung an den Landesverband, und natürlich auch ans THW-Journal. Ein Format also, das ursprünglich nicht wegen Corona gedacht war, sich aber etabliert hat und auch in Zukunft ein fester Bestandteil in unserem Gefüge sein wird.
Da aber unsere Ausbildungen weitgehend nicht stattgefunden haben, wir aber für die Erhaltung der Einsatzbereitschaft einigermaßen fit bleiben wollten, gibt es seit Herbst letzten Jahres in unregelmäßigen Abständen einen Video-Podcast. Gerade im letzten Quartal wurde viel für den Ortsverband beschafft. Wir haben mit (Kurz-)Videos die Ausbildungen ins digitale verlagert. Die Videos werden über unsere internen Chatgruppen verschickt und können in einer OV-internen Cloud immer wieder angesehen werden. Dabei erklären sich Helferinnen und Helfer bereit, eine Ausbildung an einzelnen Geräten zu halten und zeigen Mut vor der Kamera. Im Sinne der Kameradschaft sind wir auf die Bereitschaft, bei diesem Format mitzuwirken, eines jeden einzelnen angewiesen.
Als Weihnachten vor der Tür stand, wurde für jeden ein Päckchen gepackt und einzeln ausgeliefert. Wir wollten (unter Beachtung der Hygieneregeln) doch mal wieder den persönlichen Kontakt zu unserer Helferschaft, und natürlich ein paar Worte wechseln.
Unser Jubiläum, 50 Jahre THW Marktheidenfeld, durfte leider nicht in dem Rahmen gefeiert werden, wie wir uns das vorgestellt haben. Mit der Festschrift, die ebenfalls jede Helferin, der Helfer und auch alle Jugendlichen und Minis bekommen haben, haben wir zumindest auf diese Weise die Wartezeit bis zum Nachholtermin überbrücken können.
Überhaupt, unsere Jugend: Sie hat wohl mitunter am meisten unter den Kontaktbeschränkungen gelitten. Im Sommer hatten unsere Jugendlichen noch Spaß an der Teilnahme zur „Klopapierrollen-Challenge“, hier drehte jeder in seinem Garten ein kleines Video, das dann zusammengeschnitten wurde. Mittlerweile trifft sich die Jugend auch online zur Ausbildung. Über Zoom, mit Präsentationen und Folien aus dem ILIAS, bringen unsere Jugendbetreuer etwas Stimmung in den Corona-Alltag. Hier haben wir bewusst kein Videopodcast-Format angewendet. In einem „Room“ kann man frei reden, Fragen stellen und sich austauschen.
Das THW soll sichtbar bleiben, auch für unsere Kameradinnen und Kameraden, die in dieser Zeit nicht in den Ortsverband kommen konnten: In den lokalen Medien, Zeitung, Regionalfernsehen, Internetportale, haben wir verstärkt an unserer Berichterstattung gefeilt (es gab ja auch viel zu berichten von Einsätzen, unserem Jubiläum, usw.). Weiterhin haben wir überall im Stadtgebiet und den umliegenden Gemeinden Banner aufgestellt, die auf die Abstandsregelungen hinweisen. Natürlich sollte das in erster Linie der breiten Öffentlichkeit gezeigt werden, aber auch unsere Helferschaft soll sehen, dass das THW weiterhin aktiv ist.
Bald soll es wieder losgehen: Das angesprochene Stufenkonzept erlaubt uns, wieder Ausbildungen abhalten zu dürfen. Dazu haben wir Willkommensgeschenke für unsere Helferinnen und Helfer vorbereitet: Nudeln in Optik eines THW-Kranzes, mit einem kleinen „Schön, dass du wieder da bist“-Schreiben.
Sebastian Brendel
THW Kirchehrenbach
Der Jahresbericht 2020 (pdf)gibt Auskunft über viele Aktionen mit Menschen und Materialien. Die Bilderkollage auf der Rückseite zeigt einen bunten Querschnitt der Menschen, die sich gemeinsam engagieren.
Der Jahresbericht 2021 ist in Arbeit.
Karoline Kötter
THW Forchheim
Der Beitrag zum Wettbewerb waren Ideen für eine „Einsatzreportage“ (pdf) unter dem Motivationsaspekt („Zielgruppe intern“) von Gruppenführer Thorsten Heimann. Die spannende Idee ist, das WIR-Gefühl auf eine besondere Art und Weise einzufangen, intern weiterzugeben und wachsen zu lassen.
Nicole Endres
THW-Jugend Mittelfranken
Die Projekt-Unterlagen, die vom Bezirksjugendleiter Marco Hämmer eingereicht worden sind, geben einen umfangreichen Überblick, wie die Aktivitäten für, von und mit den Jugendlichen Entwickelt worden sind. Die Power-Point-Präsentation zeigt konkrete Beispiele und Anwendungen sowie eine Programm-Übersicht und stellt eine gute Hilfestellung für eigene Planungen dar. Bemerkenswert das
Motto: Sollte, Hätte, Könnte, Würde – Machen!
THW-Regionalstelle Nürnberg
An alle Ortsverbände im Regionalstellenbereich und an die Kolleginnen und Kollegen der anderen Regionalstellen ist die Information ergangen: „Hallo Zusammen, nach unserer Druckversion des Spieles „Stadt, Land, THW Ortsverband“ haben wir nun auch eine digitale Version. Die PDF-Datei 583981_thw-stadt-land-ov-Digital kann somit bequem am PC ausgefüllt und immer wieder verwendet werden.
Gerne stellen wir euch die Datei im Anhang zur weiteren Verwendung zur Verfügung. Solltet ihr Rückfragen haben bitte gerne melden! Wir wünschen euch viel Spaß damit!“
Annelie Schiller